Der 5-Punkte-Plan für die digitale Transformation

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Viele sprechen und schreiben über die digitale Transformation. Sogar Charles Darwin und seine Evolutionstheorie werden gerne bemüht, wenn Unternehmen vom Aussterben bedroht sind. Ich selbst habe einige Artikel zum diesen Themen verfasst. In diesem Artikel setze ich mich jedoch konkret mit der Frage auseinander: „Was ist zu tun?” Mit anderen Worten: Ich zeige Ihnen, wie Sie die vorgefundenen Marktrealitäten mit konkreten Maßnahmen belegen. 

Was bedeutet digitale Transformation? Was ist der digitale Darwinismus? Was sind die wahrgenommenen Auswirkungen auf unsere Unternehmen? Im Folgenden eine kurze Darstellung. Für den interessierten Leser sei an dieser Stelle zudem auf einige meiner archivierten Beiträge verwiesen.

Ein neuer Verbrauchertyp führt zu einer neuen Unternehmensrealität

Der Verbraucher gilt heute als aufgeklärt und extrem gut sozial vernetzt. Über die ständig vorhandene Internetverbindung hat sie oder er jederzeit Zugriff auf alles, was an relevanter Information (aus Sicht des Verbrauchers!) benötigt wird. Jeder  kann zu jeder Zeit und extrem schnell alles überprüfen, was von Seiten der Unternehmen an Information zur Verfügung gestellt wird: Marketingaussagen, Produkte und deren Qualität, Service … – Die Liste ist lang.

Wer heute über gutes Marketing verfügt, aber gleichzeitig über eine nur mittelmäßige Produktqualität, wer einen schlechten Kundendienst anbietet beziehungsweise keine adäquaten Dialogmöglichkeiten (über neue Medien), der hat schneller ein Problem, als ihm lieb sein dürfte. Die Kunden – und die, die es vielleicht geworden wären – tauschen ihre Erfahrungen blitzartig und ohne Gnade aus. Ein Shitstorm ist da schon das kleinste Übel.

Während es bis vor einiger Zeit im Wesentlichen darum ging, die Marke über Anmutung (Farbe, Design) und gezielte Ansprache an den Verbraucher zu tragen, so geht es in der neuen Welt fast ausschließlich um Aktionen. Es zählt die gesamtheitliche Erfahrung, die der Verbraucher mit Ihren Produkten und Dienstleistungen macht.

Die neue Marken-Realität: vom Substantiv zum Verb

ALT: Die Marke ist Substantiv. Es geht um die Frage „Wie soll es heißen?“ Welche Worte beschreiben es? Wie soll das Logo aussehen? Benötigen wir ein Trademark?

NEU: Die Marke ist Verb. Es geht um das, was an Erfahrung über die Nutzung entsteht – User Experience (kurz: UX): Was kann damit getan werden? Was wird darüber gesagt? Wird im Kontext der Anwendung eine direkte Wertschöpfung (Value) erzielt? Nicht nur behaupten, tun!

Marketing und Außenwerbung sind nach wie vor erforderlich, um Sichtbarkeit zu erzielen. Allerdings reichen diese Mittel allein nicht aus, um ein vollumfängliches Positivergebnis beim Verbraucher entstehen zu lassen.

Was bedeutet das für die Unternehmensrealität?

  • Gute Planung: Ihr Produkt muss direkt verfügbar sein, wenn es nachgefragt wird und nicht mit 12 Wochen Lieferzeit.
  • Gutes Produktmanagement und Qualitätssicherung: Ihr Produkt muss von guter Qualität und durchdacht sein, ansonsten hält es nicht ein, was die Werbung verspricht.
  • Soziale Netzwerke, Hotline: Ihr Unternehmen sollte offen und zugänglich für den Kundendialog und eventuelle Kritik sein, um den Verbraucher abzufangen, wenn die Dinge einmal nicht gut gelaufen sind.
  • Communitys: Als innovatives Unternehmen antizipieren Sie nicht nur den Bedarf von morgen, Sie gestalten diesen auch aktiv mit. Hierzu aktivieren Sie Ihre Community.

All dies benötigt Veränderungen und Anpassungen der inneren, kommerziellen Prozessbereiche im Unternehmen. Nur so halten Sie Schritt mit dem dramatisch höheren Grad an Dynamik.

Der 5-Punkte-Plan für die digitale Transformation

  1. Ihr Unternehmen, Ihre Mitarbeiter müssen verstehen, wofür digitale Transformation steht und warum diese notwendig ist. Hierfür benötigt es gezielte Schulungen und Workshops.
  2. Ihre kommerziellen Prozesse müssen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Nur so wird der äußeren Dynamik Rechnung getragen, nur so kann am Ende eine gute Erfahrung für den Verbraucher entstehen.
  3. Ihre Datenwelt muss um die neuen Schlüsselinformationen aus sozialen und anderen Netzwerken, Datenpools, POS ergänzt werden.
  4. Ihre Planungssysteme sind ebenfalls auf die Veränderungen einzustellen. Das bedeutet neue Datenquellen, Abgleich und Bereinigung derselben und Einordnung und Gewichtung vor dem Hintergrund der Planungsziele.
  5. Sie benötigen leistungsfähige und übergreifend arbeitende Systeme und Simulationsmechanismen, ohne  die notwendige Anwendungskomplexität zu erhöhen. Es gilt, das Informationsnetz (Information Mesh) aus den bestehenden Systemen und Daten sowie solchen aus der Cloud zu gestalten. In der Zukunft ist Planung hoch dynamisch und live.

Der Autor: Dirk Liebich ist Managing Director und Gründer von Digital Tempus. Digital Tempus betreut mit Standorten in den USA und in Europa weltweit agierende Unternehmen und Konzerne in der Vertriebs- und Operationsplanung.

Kontakt: magazin@digitaltempus.comwww.digitaltempus.de

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